In diesem Artikel geht es um Strategien zur ganzjährigen Bepflanzung von Balkonen. Hier erfährst du, wie du selbst Kompost herstellst, deinen Platz optimal nutzt und wieso es sich lohnt, regelmäßig zu ernten.
Kompost zur Bodenverbesserung des Selbstversorger-Balkons
Der Boden ist das Fundament jeder erfolgreichen Balkonbepflanzung. Eine gute Bodenqualität ist entscheidend für das Wachstum und die Gesundheit deiner Pflanzen. Kompost eignet sich hervorragend zur Verbesserung der Bodenqualität. Denn er sorgt für Nährstoffe und verbessert das Bodenleben sowie seine Struktur. Du kannst deinen Kompost selbst herstellen, indem du Küchen- und Gartenabfälle und andere organische Materialien kompostierst.
Kompost ist ein organisches Material, das durch die Zersetzung von Küchen- und Gartenabfällen entsteht. Er ist reich an Nährstoffen und kann die Bodenstruktur verbessern, indem er die Fähigkeit des Bodens erhöht, Wasser und Nährstoffe zu speichern. Darüber hinaus fördert Kompost das Bodenleben, indem er ein günstiges Umfeld für nützliche Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze schafft, die zur Gesundheit und Produktivität der Pflanzen beitragen.
Die Herstellung von Kompost ist ein einfach und kostengünstig und trägt auch zur Reduzierung von Abfall bei. Du kannst deinen eigenen Kompost für deinen Selbstversorger-Balkon herstellen, indem du Küchenabfälle (z. B. Kaffeesatz, Obst- und Gemüsereste und Eierschalen) sowie Gartenabfälle (z. B. Gras, Laub und kleine Zweige) sammelst. Fleisch, Milchprodukte und kranke Pflanzen eignen sich jedoch nicht, weil sich dadurch eventuell Schädlinge anziehen und Krankheiten ausbreiten.
Die Kompostierung erfordert eine gute Belüftung und eine ausgewogene Mischung aus “grünen” Materialien, die reich an Stickstoff sind sowie “braunen” Materialien, die besonders viel Kohlenstoff haben. Es ist hilfreich, zwei Teile brauner Materialien mit einem Teil grüner Materialien zu kombinieren. Drehe den Kompost regelmäßig um. So stellst du sicher, dass er genug Luft erhält und die Zersetzung erfolgt.
Nach einigen Monaten sollte der Kompost fertig sein. Die genaue Zeit hängt natürlich von den jeweiligen Bedingungen ab. Du kannst ihn dann auf den Balkonboden auftragen und ihn entweder direkt in die Erde einarbeiten oder als Mulch auf der Oberfläche verteilen. Beide Methoden helfen, die Bodenqualität zu verbessern und fördern das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen.
Optimale Nutzung des Platzes auf dem Selbstversorger-Balkon
Wenn du den verfügbaren Raum effizient nutzt, kannst du außerdem eine Vielzahl von Pflanzen unterbringen. Schauen wir uns also einmal an, wie man die Pflanzen optimal auswählt und anordnet.
Berücksichtige zunächst die Größe und Form deines Selbstversorger-Balkons. Berücksichtige auf jeden Fall die Ausrichtung deines Balkons und wieviel Sonnenlicht er erhält. Denn es gibt einige Pflanzen, die viel Sonne vertragen, während andere es eher schattig mögen.
Wähle solche Pflanzen, die gut zu den Bedingungen auf deinem Balkon passen und die die Größe des Balkons nicht überstrapazieren. Du kannst dir auch Pflanzen mit unterschiedlichen Wachstumsformen aussuchen. Auf diese Weise kannst du den Raum in der Höhe und Breite optimal nutzen. Kletterpflanzen können an einem Gitter oder einer Wand hochwachsen. Hängepflanzen wiederum können in hängenden Körben oder an der Kante eines Balkonkastens platziert werden.
Arrangiere die Pflanzen so, dass aufrechtstehende Stauden sich mit niedrigen und strauchförmigen Pflanzen abwechseln. Das ergibt ein spannendes, abwechslungsreiches Erscheinungsbild.
Eine besondere Variante der ganzjährigen Balkonbepflanzung ist das Vertical Gardening. In Vertikalbeeten wachsen Pflanzen an Wänden oder auf hängenden Strukturen. So kannst du den Platz auf deinem Selbstversorger-Balkon optimal nutzen.
Du siehst: Mit ein wenig Kreativität und Planung kannst du deinen Balkon in ein üppiges, grünes Paradies verwandeln, das das ganze Jahr über Freude bereitet.
Regelmäßiges Ernten auf dem Balkon
Es mag überraschen, aber das regelmäßige Ernten kann tatsächlich dazu beitragen, das Wachstum der Pflanzen auf deinem Selbstversorger-Balkon zu fördern. Das gilt nicht nur für Kräuter, sondern auch für Gemüse und Blumen. Es reduziert den Schädlingsbefall und verschiedene Krankheiten. Verwelkte Blüten oder überreife Früchte neigen dazu, Schädlinge anziehen und schaffen ein Umfeld für Krankheitserreger. Entferne diese Teile daher unbedingt regelmäßig.
Es ist durchaus sinnvoll, regelmäßig die Früchte deiner Arbeit zu genießen. Nutze die frischen Kräuter in der Küche, die bunten Blumen zur Verschönerung deiner Wohnung und koche hin und wieder Gemüse. Das regelmäßige Ernten ist wie ein Wachstumssignal an sie. Wenn du reife Früchte oder Blüten erntest, signalisierst du ihr nämlich, dass sie mehr produzieren muss.
Passe den richtigen Moment zum Ernten ab und gehe dabei sorgfältig vor. Achte bei Kräutern darauf, sie zu ernten, bevor sie blühen. So erhältst du ihren Geschmack. Für Gemüse gilt im Allgemeinen, dass es geerntet werden sollte, sobald es reif ist, aber bevor es überreif ist. Außerdem solltest du die Pflanze dabei nicht beschädigen. Schneide die Teile sorgfältig mit einer Schere oder einem Messer ab, statt sie abzureißen.
Die richtige Pflege des Selbstversorger-Balkons
Gieße und dünge deine Pflanzen regelmäßig und überprüfe sie auf Krankheiten.
Das Gießen ist die wichtigste Aufgabe. Bedenke, dass der Platz auf deinem Balkon begrenzt ist. Daher solltest du darauf achten, dass deine Pflanzen immer ausreichend Wasser bekommen. Die Menge und die Häufigkeit des Gießens sind abhängig von verschiedenen Faktoren: der Art der Pflanze, der Größe des Topfes und dem Wetter. Wenn die oberste Schicht des Bodens trocken ist, solltest du sie auf jeden Fall gießen. Vermeide es jedoch, den Boden zu überschwemmen und zur Bildung von Staunässe beizutragen.
Auch das Düngen ist wichtig. Dünger liefert den Pflanzen wichtige Nährstoffe. Die Art und Menge des Düngers, hängt von der Art der Pflanze und dem Zustand des Bodens ab. Während der Wachstumsperiode solltest du regelmäßig düngen. Befolge dazu die Anweisungen auf dem Düngemittel und stelle sicher, dass du nicht überdüngst.
Prüfe deine Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen für Schädlinge und Krankheiten. Denn sie beeinträchtigen das Wachstum und die Gesundheit deiner Pflanzen. Ergreife bei Bedarf Maßnahmen. Falls du einmal nicht weiter weißt, kannst du auch eine Fachkraft in einem Gartencenter oder einer Gärtnerei um Hilfe bitten. Es gibt für viele Schädlinge spezielle Pflanzenschutzmittel.
Richtiges Beschneiden
Das richtige Beschneiden trägt dazu bei, die Gesundheit und das Aussehen deiner Pflanzen zu verbessern. Es fördert auch die Blüte und das Wachstum. Indem du kranke, beschädigte oder tote Pflanzenteile entfernst, verhinderst du, dass sich Krankheiten ausbreiten.
Du solltest regelmäßig überwachsene oder unerwünschte Pflanzenteile auch deswegen entfernen, um ihre Form zu kontrollieren. Dadurch gibst du ihr außerdem ein „schneidiges“ Aussehen 😉. Bedenke, dass das Aussehen dekorativer Pflanzen genauso wichtig ist wie ihre Gesundheit.
Mit dem Beschneiden förderst du auch die Blüte und das Wachstum der Pflanze. Gerade, wenn du abgestorbene Blüten entfernst, regst du die Pflanze an, mehr Blüten zu produzieren. Natürlich regst du sie auch durch das Beschneiden überschießender Zweige dazu an, neue Triebe zu bilden.
Achte darauf, sorgfältig und zur richtigen Zeit zuzuschneiden. Der späte Winter oder frühe Frühling sind meist die beste Zeit dafür. Denn zu dieser Zeit sind die Pflanzen oft inaktiv. Es ist jedoch wichtiger, die spezifischen Bedürfnisse und den Lebenszyklus deiner Pflanzen zu berücksichtigen.
Eine Pflanze für jede Jahreszeit
Am besten, du entscheidest dich für eine ausgewogene Kombination aus saisonalen Blütenpflanzen und immergrünen Stauden. Für sonnige Balkone sind z. B. Schneeglöckchen, Krokus, Traubenhyazinthen, Salbei, Oregano, Lavendel, Spanisches Gänseblümchen, Storchschnabel und Stauden-Lein empfehlenswert. Für schattige Balkone eignen sich Duftpflanzen wie Pfennigkraut, Goldtröpfchen, Duftveilchen, Lerchensporn, Taglilie, Wald-Phlox, Japan-Segge, Streifenfarn und Zwerg-Pfauenradfarn.
Das Frühjahr lädt all solche Pflanzen ein, die früh blühen und besonders farbenprächtig sind. Dazu gehören zum Beispiel Schneeglöckchen, Krokus und Traubenhyazinthen. Denn sie sind robust, brauchen wenig Pflege und bieten eine schöne Farbvielfalt.
Der Sommer ruft nach Pflanzen, die sowohl Hitze als auch starkes Sonnenlicht aushalten. Daher sind Salbei, Oregano und Lavendel geeignet. Diese Pflanzen vertragen Hitze, duften herrlich und ziehen Nützlinge wie etwa Bienen und Schmetterlinge an.
Im Herbst entscheidest du dich am besten für Pflanzen, die den kühlen Temperaturen und dem schwächeren Licht trotzen. Das wären zum Beispiel Spanisches Gänseblümchen und Storchenschnabel. Ihre Blüten haben eine herrliche Färbung, die sich gut in die Farblandschaft des Herbstes einfügt. Außerdem sind sie robust genug, um die kühleren Temperaturen zu überdauern.
Im Winter ist es naturgemäß noch kälter und dunkler. Stauden-Lein und immergrüne Stauden vertragen diese Bedingungen aber recht gut.
Die Auswahl der richtigen Pflanzen für jede Jahreszeit hängt natürlich auch stark von den spezifischen Bedingungen auf deinem Balkon ab. Das betrifft auch die Menge an Sonnenlicht, die er erhält, und die Größe und Form des Balkons. Wir hoffen, diese Hinweise helfen dir dabei, deinen Balkon das ganze Jahr grün und einladend zu halten. Viel Spaß beim Gärtnern!
Quellen:
- https://www.theplantbox.com/blogs/magazin/dauerbepflanzung
- https://www.plantopedia.de/blumenkasten-bepflanzen/
- https://www.hornbach.de/projekte/balkon-bepflanzen/
- https://www.derkleinegarten.de/balkon/balkongarten/dauerbepflanzung.html
- https://www.wo-blumenbilder-wachsen.de/pflegeleichte-dauerblueher-garten/
- https://www.gartenjournal.net/balkonkasten-ganzjaehrig-bepflanzen
- https://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/tipps-fuer-den-garten/ganzjaehrige-bepflanzung-die-vier-jahreszeiten-auf-dem-balkon